Art:
- Kommunalsalon
Ein kohärentes Bildungsmanagement erfordert von Kreisen und ihren kreisangehörigen Kommunen neue und/oder erweiterte Formen der Kooperation. Aber wie bringt man verschiedene Akteure (z. B. im Schulbereich) mit unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgaben zielführend zusammen? Was lässt sich an gelungener Praxis aus kommunaler Eben auf Kreisebene – und umgekehrt – übertragen? Und was braucht es dafür?
Diesen und weiteren Fragen ging die Transferagentur Nord-Ost gemeinsam mit rund 35 Vertreterinnen und Vertretern aus sechs Landkreisen und zwei kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins nach.
Hans-Jürgen Kütbach, Bürgermeister der Stadt Bad Bramstedt, hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bad Bramstedter Schloss willkommen und wies darauf hin, wie passend dieser Veranstaltungsort für den Kommunalsalon sei.
Anschließend begrüßte Manfred Stankat, Jugendamtsleiter des Kreises Segeberg, die Anwesenden im Namen des Kreises. Auch er verwies auf die Geschichte des Veranstaltungsortes und schilderte zunächst eine vergangene Zeit, in der der Zugang zu Bildung in hohem Maße vom sozialen Stand abhängig war.
Leinen los – gemeinsam auf große Fahrt!
Anschließend wurde es feierlich: Maja Hornberger, Leiterin der Transferagentur Nord-Ost, überreichte Vertreterinnen und Vertretern der Kreise Segeberg, Herzogtum Lauenburg und Schleswig-Flensburg die unterzeichnete Zielvereinbarung für die zukünftige gemeinsame Zusammenarbeit.
Die Landkreise Segeberg, Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Flensburg und Nordfriesland sind damit die ersten vier Landkreise in Schleswig-Holstein, die eine Zielvereinbarung mit der Transferagentur Nord-Ost abgeschlossen haben.
Schwerpunkte der Zielvereinbarung sind unter anderem der Aufbau eines nachhaltigen kommunalen Bildungsmanagements in den Kreisen, die Etablierung geeigneter Strukturen, Verfahren und Instrumente zur Bearbeitung bildungsbezogener Aktivitäten auf kommunaler Ebene und die Qualifizierung von Leitungs- und Fachkräften der Kommunalverwaltung zu Fragen des Bildungsmonitorings.
In der anschließenden Diskussionsrunde mit Dr. Anja Durdel, Business Managerin bei der Rambøll Management Consulting GmbH; Hans-Jürgen Kütbach, dem Bürgermeister der Stadt Bad Bramstedt; Hermann-Josef Thoben, dem Vorsitzenden der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. und Winfried Zylka, dem Kreispräsidenten des Kreises Segeberg, ging es danach um die Frage, welche Bildungssysteme in ländlichen Räumen gebraucht werden.
Die Kommunen in Schleswig-Holstein haben sich teilweise schon sehr früh mit dem Aufbau nachhaltiger Bildungslandschaften beschäftigt und verfügen daher über einen erheblichen Erfahrungsschatz. Einer der Meilensteine in dieser Entwicklung war das Programm „Bildungslandschaften zwischen den Meeren“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, mit dem zwischen 2009 und 2014 neun kreisangehörige Kommunen beim Auf- und Ausbau kommunaler Bildungslandschaften unterstützt wurden.
Von der Theorie in die Praxis
Nach dem gemeinsamen Mittagessen boten die Workshops Gelegenheit, praktische Aspekte zu vertiefen und weiter miteinander ins Gespräch zu kommen.
Kaum ein anderes Thema beschäftigt Kommunen gegenwärtig so akut wie die Frage der Integration von Flüchtlingen – auch und gerade in das Bildungssystem.
In diesem Workshop gab Friedel Heuwinkel, Landrat a. D. des Landkreises Lippe (NRW), einen Einblick in die im Kreis Lippe gemachten Erfahrungen mit dem Aufbau gelingender Arbeits- und Austauschbeziehungen auf operativer Ebene.
Den inhaltlichen Abschluss des Kommunalsalons bildete ein sogenannter „Schnipselvortrag“ von Dr. Anja Durdel, in dem sie anhand ausgewählter Zitate den Gelingensbedingungen erfolgreicher Kooperation nachspürte.









